Musikalische Lesung mit Wolfgang Martin und Manuel Schmid (Stern-Combo Meißen)

In der Theaternative C in Cottbus stellt Radio-Urgestein Wolfgang Martin sein Buch Wie die Westmusik ins Ostradio kam vor. Musikalisch wird er begleitet von Manuel Schmid, dem »jüngsten Sänger, Komponisten und Keyboarder der ›dienstältesten‹ Rockband Deutschlands«, der Stern-Combo Meißen.

Tickets: Vorverkauf: 25,00 €; Abendkasse: 27,00 €

Gerade mal 22 Jahre jung trat Wolfgang »Wölfi« Martin 1975 seinen Job in der Jugendmusik-Redaktion von Stimme der DDR an. Da ha‑ e er sich bereits einen Namen gemacht als rasender Reporter für die »Musikalische Luftfracht« von Radio DDR und Autor einer eigenen Musikkolumne im Magazin neues leben. Seit 1973, dem Jahr der X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Ostberlin, war er mit seinem Radiomikrofon unterwegs, um Musiker*innen aus dem In- und Ausland zu interviewen. Über seine Begegnungen mit Zsuzsa Koncz und Omega aus Ungarn, der schottischen Popgruppe Middle of the Road und den Puhdys, die 1973 gemeinsam durch die DDR tourten, José Feliciano aus Puerto Rico, Czesław Niemen aus Polen, ABBA aus Schweden u. v. a. schildert er manche Episode am Rande der Interviews. Die Aufbruchsstimmung Mitte der 1970er Jahre nutzte der Musikredakteur gemeinsam mit seinen Kolleg*innen, um vor allem der gerade wachsenden DDR-Rockszene ein Podium zu geben. Mit Sendungen wie der »Notenbude« und der »Beatkiste« oder dem Jugendradio DT64 sollte das gelingen.

Aus dem zeitlichen Abstand heraus und nach dem tiefen Schürfen in Erinnerungen und Archiven zählt für Wolfgang Martin nur: Es hat, bei allen Widrigkeiten, vor allem eins, nämlich Spaß gemacht. Spaß hatte er auch beim Aufschreiben der mitunter abenteuerlichen und kuriosen Radiogeschehnisse – und verfasste wie nebenbei eine kenntnisreiche, reich bebilderte Musikgeschichte dieser Jahre aus der Ostperspektive.